Endlich geht es los! Von Hamburg auf der Via Baltica bis nach Münster. Lange hatte ich über einen Starttermin nachgedacht. Und dann musste ich auf besseres Wetter warten. Nun lasse ich mich nicht mehr von den eher ernüchternden Wetterprognosen für die kommenden Tage abhalten. Immerhin soll es wärmer werden.
- 5:20h aufstehen, frühstücken, Heike wecken und mich verabschieden.
- 5:58h Bus 292 ab Wischhöfen zum Flughafen.
- 6:14h mit der S1 bis Wedel.
In dem Zug zum Flughafen sitzen bereits zwei junge Mädchen, höchstens sechszehneinhalb Jahre alt, beide betrunken. Ich setze mich ihnen gegenüber. “Weck’ uns, wenn wir wieder in Ohlsdorf sind, wir sind falsch umgestiegen.” Sie legen die Köpfe an einander und machen die Augen zu.
- 7:31h Bus 594 bis Schulau Fähranleger.
- 7:38h Ankunft, leicht verspätet.
- 7:40h Abfahrt der Lühefähre.
Nach kurzem Sprint mit meiner 15kg schweren Ausrüstung (am Mann und im Rucksack inkl. 3L Wasser) erreiche ich gerade noch die Lühefähre, die Gangway war bereits eingeklappt. Gleich darauf geht’s los. Sonst hätte ich eine Stunde warten müssen, auf die letzte Fähre an diesem Morgen. Aus dem Automaten im Fahrgastraum spendiere ich mir noch schnell einen überraschend guten Kaffee, bevor ich auf dem südelbischen Teil meines Pilgerwegs starte. Den Hamburger Abschnitt der Via Baltica bis Wedel hatte ich bereits im vergangenen Jahr absolviert.
Kurz vor acht erreicht die Fähre den Anleger Lühe. Ab hier folgt die Via Baltica zunächst dem Lühedeich, auf dem ein ursprünglich ebener gepflasterter Weg nun unangenehm holprig gen Süden führt. Der Wind bläst kalt, feucht und kräftig von der Seite, weshalb ich die Kapuze meiner roten Regenjacke ständig auf dem Kopf trage. Aber diesig ist es und man hat keine Fernsicht. So treffe ich auch kaum auf andere Menschen. Am schönen Weg laden immer wieder Sitzbänke zum Genießen der heute eingeschränkten Aussicht, es ist jedoch zu ungemütlich zum Verweilen.